Member of ASCA
(Australian Shepherd
Club of America)
Der Australian Shepherd im Familienleben
Es ist ein umstrittenes Thema, bei welchem die Meinungen sich wirklich teilen. Heiß diskutiert wird es von allen Seiten und läuft auch oft aus dem Ruder.
Ist der Australian Shepherd für Familien geeignet? Besonders bezieht sich diese Frage in erster Linie auf die kleinsten Mitglieder in einer Familie - die Kinder.
Aussies und Kinder - funktioniert das?
Können Kinder in "Frieden" mit dieser Rasse leben oder ist Ärger vorprogrammiert?
Des öfteren werde ich gefragt wie das Ganze funktioniert. Manche Tierärzte warnen vor dieser Rasse wenn Kinder da sind.
Verallgemeinern kann man das in erster Linie absolut NICHT.
Wenn ein Aussie als Welpe in eine Familie kommt, ist es wichtig dass es Regeln und Grenzen gibt. Sowohl für den Hund als auch für die Kinder.
Den Kindern muss von Anfang an beigebracht werden wann und wo der Hund Möglichkeiten hat sich zurückzuziehen. Demzufolge sind gewisse Plätze des Hundes TABU. Dort wird nicht gestreichelt, nicht gekuschelt oder "nur mal kurz" ein Küsschen gegeben weil der süße Vierbeiner gerade sooo niedlich aussieht beim Schlafen.
Kinder sollten lernen dass ein Lebewesen kein Spielzeug ist und es liegt in erster Linie an den Eltern, es ihren Kindern zu vermitteln, wie man sich richtig verhält.
Kinder und Hunde sind immer eine Kombination die man nicht aus den Augen lassen sollte.
Kinder bewegen sich anders, wirken auch oft unkoordiniert und sind schwer einzuschätzen für Hunde. Beispielsweise wenn ein Kleinkind im Alter von ca. 2 Jahren auf einen Hund zuläuft, dieser schon deutlich Beschwichtigungssignale aussendet, welche aber natürlich von einem Kind in diesem Alter weder zu sehen, noch zu deuten sind.
So wird aus einer vielleicht harmlosen Situation ein Moment der sich zuspitzt und auch sehr schnell kippen kann. Da liegt es bei der Aufsichtspflicht der Eltern, Sorge zu tragen, solche Situationen zu kontrollieren.
Ebenso liegt es an den Erwachsenen (Bezugspersonen) des Hundes, dem HUND zu vermitteln WIE er mit den Kindern umgehen soll und darf.
Ein Welpe testet aus und das zieht sich oft durch die ersten Jahre.
Meine Hunde wissen genau, was sie sich gegenüber meinen Kindern erlauben dürfen und was nicht. Der Versuch im Spiel stürmisch meinen Sohn über den Haufen zu rennen, wird von mir SOFORT korrigiert und dies kommt so auch kein zweites Mal mehr vor...
Hier meine ich zum Beispiel einen typischen Nachmittag mit Kinderbesuch im Garten. Die Kinder spielen Fangen oder Verstecken. Der Australian Shepherd ist ein Hund mit sehr feiner Wahrnehmung und reagiert auf jegliche Art von Bewegungsreizen. Demzufolge will dieser hier mitlaufen, schnelle Bewegungen eingrenzen und die Kinder kontorllieren und korrigieren wie es für einen Hütehund eigentlich in der Natur liegt, was aber in unsere Lebenumstände so nicht mehr passt.
Hier heißt es Geduld und Training ! Der Hund muss erst einmal erlernen zuzusehen und seinen Impuls unter Kontrolle zu halten, was für ihn eine große Selbstbeherrschung bedeutet und auch nicht von heute auf morgen klappt.
Um das gewünschte Verhalten zu bekommen, braucht man auch eine für den Hund verständliche Korrektur.
Wenn schon ältere Kinder mit im Haus leben, welchen man altersbedingt den Umgang mit Hund erklären kann, ist es in meinen Augen auch wichtig, dass die Kids nicht nur beim toben und spielen mit den Hunden kommunizieren, sondern auch im Alltag, Training usw. mit ihnen arbeiten.
Mein Sohn, 7 Jahre alt, ist bei Spaziergängen dabei und spielt gerne Ball mit ihnen. Dies kann auch mit etwas Impulskontrolle und Gehorsam verbunden werden.
Alle Hunde werden ins "Sitz" geschickt, der Ball fliegt...der Name eines Hundes wird von ihm gesagt und dieser darf auf seine Anweisung hin ihm den Ball bringen.
So lernen die Hunde, dass auch im Spiel mit kleineren Menschen Grenzen und Regeln gesetzt werden.
Meine Tochter, 12 Jahre alt, arbeitet mit einem unserer Hunde aktiv am Hundeplatz in der Unterordnung und strebt mit ihm die Begleithundeprüfung an.
Es ist schön zu sehen, wie sie als Team zusammenwachsen und beide sichtlich Spaß an der gemeinsamen Auslastung haben.
So sieht man:
Mit Regeln, Verständnis und einem rücksichtsvollen Miteinander werden so alle in der Familie glücklich.